Monatsspruch Juni 2025
„Mir aber hat Gott gezeigt,
dass man keinen Menschen unheilig
oder unrein nennen darf.“
Apg. 10,28(E)
„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ (1.Petrus1,3)
Kurz vor Erscheinen dieser Ausgabe des Gemeindebriefes feierten wir am 1. Sonntag nach Ostern den Sonntag „Quasimodogeniti infantes“. Ins Deutsche übersetzt heißt dies: „Wie die neugeborenen Kindlein“.
Dieser Sonntag nach Ostern lenkt unsere Aufmerksamkeit also auf das Wie unseres Lebens.
- Wie führen wir unser Leben?
- Wie gehen wir mit den guten und weniger guten Erfahrungen unseres Lebens um?
- Wie leben wir mit unseren Stärken und Schwächen?
Auf das Wie kommt es an. Der erste Sonntag nach Ostern beantwortet diese Frage mit einem Bild: Wie neugeborene Kinder. Als Christinnen und Christen sind und bleiben wir wie neugeborene Kinder.
Was kann dieses Bild für mündige Christinnen und Christen bedeuten?
Neugeborene bringen sich nicht selbst zur Welt. Sie spenden sich das Leben nicht selbst. Sie sind verletzlich und bleiben auf Schutz und Fürsorge angewiesen. In dem oben zitierten Bibelvers ist es Gott als Vater (vielleicht wäre Mutter passender?), der uns neu zur Welt bringt. Hier ist auch von der Auferstehung Jesu die Rede: Gott hat Jesus von den Toten auferweckt. Dies haben wir am vergangenen Osterwochenende gefeiert.
Als „österliche“ Geschöpfe bleiben wir wie neugeborene Kinder mit unserem Schöpfer verbunden. Diese Verbindung macht uns nun nicht zu unmündigen oder gar unfähigen Marionetten Gottes. Ganz im Gegenteil: Neugeboren werden wir zu einer lebendigen Hoffnung. Wir werden zu Hoffnungsmenschen. Nicht aus eigenen Kräften oder gar aus einem hemdsärmeligen Optimismus heraus, sondern weil uns Gott mit lebendiger Hoffnung versorgt.
Diese Hoffnung gibt es nicht auf Vorrat. Wir können sie nicht in Besitz nehmen, sodass sie uns jederzeit und ¸überall zur Verfügung steht. Nein, sie ist eine lebendige Hoffnung. Sie besteht also nicht aus abgestandenen Floskeln und nutzlosen Durchhalteparolen.
Wo ist diese Hoffnung zu bekommen? Jesus spricht: Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen (Matthäus 18,20). Gott hat versprochen unsere Gemeinden zu Orten der Hoffnung zu machen. Es ist gut, dass
wir manchmal sehr zahlreich, aber auch in kleinen Gruppen in Jesus Namen zusammenkommen, und dabei werden wie die Kinder: neugeboren zu einer lebendigen Hoffnung.
Pfarrer Johannes Knöller
Jahreslosung 2025
"Prüft alles und behaltet das Gute."
1. Thessalonicher 5,21 (E)