Großer Erfolg für die Aktion „einfach heiraten“
– 801 Paare sagten „Ja“
Die Aktion der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern „einfach heiraten“ war auch im dritten Jahr ein voller Erfolg. Am gestrigen Sonntag, 25. 5.2025, öffneten an 56 Orten in Bayern Kirchen und Gemeinden ihre Türen für spontane, unkomplizierte und dennoch feierlich-persönliche Trauungen. Insgesamt 801 Paare sagten an diesem Tag „Ja“ – ein neuer Rekord für das Projekt. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem 614 Paare das Angebot nutzten, ist das ein deutlicher Zuwachs.
Mehr als 500 Mitarbeitende der Kirche – darunter Pfarrerinnen und Pfarrer, Mesnerinnen, Kirchenvorsteher, Musikerinnen und viele weitere Engagierte – sorgten dafür, dass jede Trauung in einer liebevoll vorbereiteten Umgebung stattfinden konnte. Die Altersspanne der Paare reichte von 18 bis 85 Jahren – ein Zeichen dafür, wie breit und offen das Angebot angenommen wurde. Insgesamt fanden 320 kirchliche Trauungen und 481 Segnungen statt. Die Orte, an denen geheiratet wurde, waren so vielfältig wie die Paare selbst: von der Kirche am Baumwipfelpfad bis zur Tannheimer Hütte in den Alpen. Die größte Zahl an Trauungen wurde in Bamberg verzeichnet, wo sich 45 Paare das Ja-Wort gaben.
Auch Landesbischof Christian Kopp ist beeindruckt von der Resonanz und dem Engagement in den Gemeinden: „Ich bin begeistert, mit wie viel Engagement und Herzlichkeit unsere Gemeinden ‚einfach heiraten‘ gestalten. Die Rückmeldungen zeigen: Dieses Angebot trifft einen Nerv – und es zeigt eindrücklich: Kirche bewegt. Sie ist offen, einladend und voller Herzenswärme. ‚einfach heiraten‘ ist gelebte Kirche in ihrer schönsten Form.“
Erfreulich ist auch, dass „einfach heiraten“ über die Grenzen Bayerns hinaus Wirkung zeigt. Zahlreiche Kirchengemeinden in anderen evangelischen Landeskirchen haben sich 2025 erstmals beteiligt – darunter auch Gemeinden in Hessen. Für das kommende Jahr haben bereits weitere Landeskirchen ihre Teilnahme angekündigt. Damit entwickelt sich „einfach heiraten“ zunehmend zu einer deutschlandweiten Aktion, die Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen anspricht und ihnen einen niederschwelligen, aber festlichen Zugang zu einer kirchlichen Trauung bietet.
Auch im Jahr 2026 wird die Aktion fortgesetzt – und das an einem besonders einprägsamen Datum: 26.6.2026. Die Vorbereitungen laufen bereits, und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern freut sich darauf, auch dann wieder vielen Paaren einen besonderen, gesegneten Tag zu ermöglichen.
Der Heilige Geist – was die Kirche an Pfingsten feiert
Pfingsten ist eines der drei großen kirchlichen Feste und wird immer 50 Tage nach Ostern gefeiert. Doch viele fragen sich: Was feiern Christinnen und Christen da eigentlich?
Pfingsten ist das Fest, an dem Gottes Gegenwart auf der Welt und in jedem Menschen gefeiert wird. Die Bibel erzählt von diesem Geist Gottes auf unterschiedliche Weise: als Wind, als Feuer, als Atem, als Stimme. Für Christinnen und Christen ist er die „unsichtbare, aber spürbare Gegenwart Gottes mitten im Alltag“, so Landesbischof Christian Kopp. „Der Heilige Geist trägt in der Bibel Namen wie Beistand, Tröster oder Kraft aus der Höhe. Er ist nicht laut, nicht aufdringlich – aber er ist da, und er stärkt Menschen“, betont Kopp. „Er wirkt im Zuhören. Im Mitfühlen. Er macht Mut zum Frieden. Gerade in einer Welt voller Spannungen brauchen wir diese leise Kraft Gottes mehr denn je.“
„Wer sich vom Geist Gottes berühren lässt, wird klarer sehen, was wirklich zählt im Leben: Was tut mir gut? Wo braucht mich jemand? Was bringt Frieden?“, erläutert der Landebischof. Besonders in Zeiten von Krieg und Unsicherheit sei es entscheidend, die feinen Spuren Gottes im eigenen Leben wahrzunehmen. „Pfingsten ist kein lautes Spektakel, sondern eine Einladung: zur Offenheit, zur Hoffnung, zum Leben“, unterstreicht Kopp. Der Geist zeige sich oft gerade in kleinen Dingen: im Gespräch, das nicht eskaliert, im Besuch bei einem einsamen Menschen, im Gebet ohne viele Worte, im Gefühl der Dankbarkeit für das Leben.
Kopp verweist auf einen zentralen Bibelvers: „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (2. Korinther 3,17). „Dieser Geist schenkt uns innere Weite. Er hilft uns durchzuatmen, wenn alles eng wird – und weckt in uns den Mut, zu bleiben, wo andere gehen“, so der Landesbischof, der bekräftigt: „Er ist Gottes Einladung an uns alle: Lass dich neu berühren – vom Leben, vom Anderen, von Gott.“
Landesbischof Christian Kopp predigt am Pfingstsonntag, 8. Juni, um 10 Uhr in der Matthäuskirche in München. Den Gottesdienst in der Christi-Himmelfahrts-Kirche in Freising überträgt die ARD (Fernsehen) von 10 bis 11 Uhr. Am Pfingstmontag, 9. Juni, von 10 bis 11 Uhr sendet Bayern 1 den Hörfunk-Gottesdienst aus der evangelischen Kirche St. Paul in Augsburg. Darüber hinaus finden zahlreiche evangelische Gottesdienste in ganz Bayern statt. Mehr Informationen unter Evangelische Termine - der bayerisch-evangelische Veranstaltungskalender
Trauungen fast verdoppelt – Austritte weiter rückläufig
Zum Stichtag 31. Dezember 2024 gehörten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern insgesamt 2.025.821 Mitglieder an – das sind 58.642 Personen bzw. 2,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Kirchenaustritte sinkt das zweite Jahr in Folge: 2024 traten 39.486 Menschen aus der Kirche aus – das sind 4.706 Austritte bzw. 10,6 Prozent weniger als 2023. In die Kirche eingetreten sind 2.025 Personen. Das sind 73 Eintritte bzw. 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Kirchlich bestattet wurden 29.035 Verstorbene – ein Rückgang um 994 Bestattungen bzw. 3,3 Prozent im Vergleich zu 2023. 13.633 Taufen wurden 2024 gefeiert – das sind 2.983 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Konfirmationen ist ebenfalls leicht zurückgegangen: 15.679 Jugendliche wurden konfirmiert, 436 weniger als 2023.Ein deutliches Plus gab es bei den kirchlichen Trauungen: 6.152 Paare haben sich 2024 das kirchliche Ja-Wort gegeben – fast doppelt so viele wie im Vorjahr (2023: 3.633 Paare). Mit Engagement und Kreativität entwickle sich die evangelische Kirche in Bayern weiter und reagiere auf die sich verändernden Bedürfnisse der Menschen, betont Landesbischof Christian Kopp: „Auch wenn die Zahl unserer Mitglieder zurückgeht, sehen wir, dass die Zahl der Austritte weiter sinkt und gleichzeitig wieder mehr Menschen durch eine kirchliche Trauung bewusst Ja zur Kirche sagen.“ Die Verdopplung der Zahlen sei ein Zeichen dafür, dass hier die kirchlichen Angebote Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit erreichen, so der Landesbischof: „In einer Zeit, die von Unsicherheit und Krisen geprägt ist, wollen wir eine Kirche sein, die Begleitung und Seelsorge anbietet, Hoffnung schenkt, Sinn stiftet und Räume für Gemeinschaft und Segen öffnet – mitten im Leben.“ Die Aktion einfach heiraten findet in diesem Jahr am 25. Mai 2025 an fast 60 Veranstaltungsorten in Bayern statt. Paare können spontan, ohne Voranmeldung, Kosten und eigener Vorbereitung den Segen Gottes empfangen. Im letzten Jahr ließen sich an 48 Orten in Bayern 631 Paare, also fast drei Mal so viele Paare segnen bzw. trauen wie im Vorjahr. Da Taufen heute oft nicht mehr zeitnah zur Geburt stattfinden und sich zudem viele Familien aus unterschiedlichen Gründen gegen eine Taufe entscheiden, gibt es in diesem Jahr neu die Aktion Segen für Babys. An etwa 15 Orten in Bayern, wie Kirchen, Gemeindezentren, Geburtsstationen oder Familienbildungsstätten können Eltern ihre Babys, auch Geschwisterkinder und sich selbst segnen lassen. Das Gottdienst-Format Segen für Rente und Ruhestand findet am 11. April 2025 in der Ev.-Luth. Kirche Sankt Anna in Augsburg statt. Mehr Informationen finden Sie unter www.bayern-evangelisch.de.
Zukunft gestalten im Pfarrberuf: Miriam Groß wird neue Rektorin des Evangelischen Studienseminars für Pfarrausbildung
Zum 1. Mai 2025 übernimmt Pfarrerin Dr. Miriam Groß die Leitung des Evangelischen Studienseminars für Pfarrausbildung (ESP) – der zentralen Einrichtung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zur Ausbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern.
Mit Miriam Groß gewinnt das ESP eine theologisch profilierte, ökumenisch versierte, international erfahrene und in kirchlichen wie gesellschaftlichen Kontexten bewanderte Persönlichkeit. Der Lebensweg der promovierten Theologin führte sie in den Gemeindedienst in München, in die Kirche von Schottland sowie in die Metropolregion New York. Seit Februar 2021 wirkt sie als Pfarrerin und Seelsorgerin im Bundespolizeiaus- und Fortbildungszentrum in Bamberg, wo sie neben berufsethischem Unterricht auch Führungskräfte berät und in belastenden Situationen seelsorglich betreut.
„Die Begleitung von Menschen auf ihrem Weg ins Pfarramt verstehe ich als eine besonders verantwortungsvolle und zugleich beglückende Aufgabe. Ich freue mich sehr darauf, gemeinsam mit dem Team des ESP den Raum zu gestalten, in dem junge Theologinnen und Theologen ihren Dienst an der Kirche und den Menschen mit Leidenschaft und Reflexionskraft entfalten können“, sagt Miriam Groß zu ihrer neuen Aufgabe.
Oberkirchenrat Stefan Reimers, Leiter der Abteilung Personal, betont: „Miriam Groß bringt langjährige Erfahrung in kirchlicher Leitung, eine klare team- und prozessorientierte Kommunikationskultur sowie ein starkes Netzwerk auf nationaler und internationaler Ebene mit. Ihre Schwerpunkte in interreligiösem Dialog, psychosozialer Notfallversorgung (PSNV) und ethischer Bildung verbinden sich mit einem tiefen Verständnis für die Herausforderungen im kirchlichen Dienst von heute.“ Weiterhin unterstreicht Reimers: „Mit ihrer Berufung setzt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern ein Zeichen für eine zukunftsgerichtete, praxisnahe und theologisch reflektierte Ausbildung im Pfarrberuf.“
Neuer Kirchenkreis Schwaben-Altbayern:
Zukunftsmodell mit Doppelspitze
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern feiert am 27. März 2025 in der St. Matthäuskirche in Ingolstadt um 17 Uhr die Gründung des neuen Kirchenkreises Schwaben-Altbayern. Er umfasst die Fläche der bisherigen Kirchenkreise München, Augsburg und Regensburg. Der Anlass wird mit einem Gottesdienst in Ingolstadt gefeiert, den Landesbischof Christian Kopp leiten wird: „Mit der neuen Struktur und Leitung im Team setzen wir als evangelische Kirche in Bayern wichtige Impulse für eine moderne, zukunftsfähige kirchliche Arbeit, die die Bedürfnisse ihrer Mitglieder im Blick hat.“
Erstmals wird ein Kirchenkreis in Bayern von einer Doppelspitze geführt – ein Novum in der Landeskirche. Die Regionalbischöfe Thomas Prieto Peral und Klaus Stiegler übernehmen gemeinsam die Leitung und stehen für eine zukunftsweisende, kollegiale Führung. Als Mitglieder des Landeskirchenrats tragen sie Verantwortung für die strategische Entwicklung der Kirche in der Region, die Personalführung sowie die Vertretung gegenüber Politik und Gesellschaft. Die Aufgabenteilung erfolgt sowohl regional als auch thematisch. Klaus Stiegler ist zuständig für die Dekanatsbezirke Cham/Sulzbach-Rosenberg/Weiden, Ingolstadt, Landshut, Neumarkt i. d. OPf., Passau, Regensburg, Donauries, Neu-Ulm und Augsburg. Sein Schwerpunkt für den ganzen Kirchenkreis liegt im Bereich Schule und Religionsunterricht. Thomas Prieto Peral betreut die Dekanatsbezirke Bad Tölz, Freising, Fürstenfeldbruck, Kempten, Memmingen, München, Rosenheim, Traunstein und Weilheim. Er fokussiert sich kirchenkreisweit auf Ökumene und interreligiösen Dialog. Die Arbeit des Leitungsteams erfolgt von den Standorten Augsburg, München und Regensburg aus.
Thomas Prieto Peral ist seit November 2023 Regionalbischof und war bislang für Oberbayern verantwortlich. Nach seiner Ordination im Jahr 1997 wirkte er unter anderem an der Münchner Reformations-Gedächtniskirche. Von 2006 bis 2015 baute er als Referent für Ökumene und Weltverantwortung ein Hilfsnetzwerk für Christen im Nahen Osten auf und prägte danach als Theologischer Planungsreferent den Zukunftsprozess „Profil und Konzentration“ der Landeskirche. Klaus Stiegler ist seit August 2019 Regionalbischof für Niederbayern, die Oberpfalz und Ingolstadt. Nach seiner Ordination im Jahr 1992 war er Pfarrer in Forchheim St. Johannis und engagierte sich im Bereich Schule und Religionsunterricht. Als Dekan in Schwabach leitete er von 2004 bis 2019 den Dekanatsbezirk und war Vorsitzender des Diakonischen Werks Schwabach e.V. sowie des Evangelischen Bildungswerks Schwabach e.V.
Der neue Kirchenkreis Schwaben-Altbayern erstreckt sich vom Bodensee bis zum Großen Arber und umfasst eine beeindruckende Vielfalt an Gemeinden und Landschaften. Mit 459 Kirchengemeinden und rund 874.000 evangelisch-lutherischen Christen in 18 Dekanatsbezirken ist er derzeit der größte Kirchenkreis in Bayern. Neben den Kirchengemeinden engagieren sich die Evangelischen Dienste und diakonischen Einrichtungen intensiv für die Menschen in der Region.
„Wirkstatt evangelisch“: Start der neuen Organisation
für innovative Kirchen- und Gemeindeentwicklung
Zum Jahresbeginn geht die neue Einrichtung „Wirkstatt evangelisch“ der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern an den Start. Dabei schließen sich das Amt für Gemeindedienst, die Gemeindeakademie und das Amt für Jugendarbeit in einer gemeinsamen Organisation zusammen. Ziel dieser Neuausrichtung ist es, kirchliche Arbeit besser zu vernetzen, um ehrenamtlich und hauptamtlich Mitarbeitende in Kirchengemeinden, Dekanatsbezirken und auf Landesebene bestmöglich zu unterstützen. Der Zusammenschluss sei also mehr als eine organisatorische Entscheidung, betont Susanne Schatz für das Leitungsteam der neuen Einrichtung. „Es ist ein Herzensanliegen. Wir möchten ein starkes Netzwerk schaffen, das durch Zusammenarbeit und Inspiration kirchliches Leben bereichert und Menschen erreicht.“ Neu ist auch, dass die „Wirkstatt evangelisch“ von einem vierköpfigen Team geleitet wird: Jürgen Hofmann, Dr. Tobias Fritsche, Gudrun Scheiner-Petry und Dr. Susanne Schatz.
Der Start der neuen Einrichtung „Wirkstatt evangelisch“ wird am Mittwoch, 8. Januar 2025, um 16 Uhr in der Nürnberger St. Jakobskirche unter der Leitung von Oberkirchenrat Stefan Blumtritt in einem Gottesdienst gefeiert: „Die ‚Wirkstatt evangelisch‘ wird ein Raum sein, in dem innovative Ideen wachsen, Menschen sich vernetzen und neue und notwendige Wege der Gemeindearbeit und Kirchenentwicklung beschritten werden. Uns war wichtig, eine Organisation zu schaffen, die flexibel und kreativ auf die Herausforderungen von heute reagiert.“ Die Predigt im Gottesdienst wird Landesbischof Christian Kopp halten. Auch er ist von der neuen Einrichtung überzeugt: „Die Wirkstatt vereint Innovation und Tradition – sie ist ein klares Bekenntnis zu unserer Aufgabe, Kirche in die Zukunft zu führen.“
Die neue Einrichtung „Wirkstatt evangelisch“ hat ihren Sitz in Nürnberg zunächst an zwei Standorten, im Hummelsteiner Weg 100 und in der Sperberstraße 70. Diese Übergangslösung bleibt bestehen, bis die Einrichtung voraussichtlich im Jahr 2026 ihren endgültigen Standort auf dem derzeit entstehenden Evangelischen Campus in Nürnberg beziehen wird. Mit diesem Umzug wird die „Wirkstatt evangelisch“ Teil eines innovativen Zentrums für Bildung, Begegnung und Zusammenarbeit.